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Publiziert: 20 März 2017 – 13:40

Der neue Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier übernimmt an diesem Sonntag das höchste Amt im Staate

Quelle: DW.com
Foto: Dpa

Offiziell ist Frank-Walter Steinmeier schon seit Mitternacht (Ortszeit) der 12. Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland, denn die Amtszeit seines Vorgängers Joachim Gauck endete mit Ablauf des 18. März. Die symbolische Amtsübergabe ist allerdings erst für Sonntagmittag geplant: Dann wird Gauck zusammen mit seiner Lebensgefährtin Daniela Schadt seinen Nachfolger und die neue First Lady Elke Büdenbender im Berliner Schloss Bellevue begrüßen.

Steinmeiers Karriere

Steinmeiers Karriere begann an der Seite des früheren Bundeskanzlers Gerhard Schröder (SPD). Steinmeier führte Schröders Staatskanzlei, als der noch niedersächsischer Ministerpräsident war. Nachdem die SPD 1998 den Regierungsauftrag in Berlin errang, wechselte Steinmeier als Staatssekretär und später Kanzleramtsminister ins politische Machzentrum. 2005 wurde er Außenminister der ersten großen Koalition unter Kanzlerin Merkel. Steinmeier war Vizekanzler - und für die Wahl 2009 auch Kanzlerkandidat der Sozialdemokraten. Die SPD verlor die Wahl, was viele damals auch Steinmeiers fehlender Bürgernähe ankreideten. Steinmeier galt und gilt nicht als hemdsärmeliger Typ.

Doch der "Mensch Steinmeier" rückte im Jahr 2010 in den Fokus der Öffentlichkeit. Steinmeier nahm damals als SPD-Fraktionsvorsitzender eine politische Auszeit, um seiner schwer erkrankten Frau eine Niere zu spenden. Das brachte ihm, ungeachtet der gewichtigen persönlichen Beweggründe, viel Respekt und Anerkennung in der Bevölkerung.

2013 kehrte Steinmeier nach der Bundestagswahl und der Neuauflage der großen Koalition aus Union und SPD ins Außenministerium zurück. Neben Hans-Dietrich Genscher (FDP) gehört er damit zu den prägendsten Köpfen der deutschen Außenpolitik der vergangenen Jahrzehnte.