Das Angebot an Flügen zwischen Deutschland und Russland wird wieder breiter
Quelle: Moskauer Deutsche Zeitung
In den vergangenen beiden Jahren war die Luft im deutsch-russischen Flugverkehr dünn geworden. Nacheinander zogen sich Air Berlin, Germania und Eurowings wegen mangelnder Nachfrage aus Russland zurück. Lufthansa strich seine Verbindungen zusammen.
Doch langsam steigt am Himmel zwischen beiden Ländern wieder die Frequenz. Vorerst sind es aber ausschließlich russische Fluggesellschaften, die dafür sorgen.
Am 17. April eröffnet UTair eine neue Route von Moskau nach München. Die Strecke wird täglich mit einer Boeing 737 bedient, Abflug in Wnukowo ist 10.30 Uhr, in München 13.45 Uhr. Im One-Way-Minimalpreis von 5765 Rubel (93 Euro) ist das Gepäck nicht inbegriffen. Ab 1. Juni fliegt UTair dann auch täglich nach Berlin.
S7 hat Berlin bereits seit vorigem Jahr im Programm, bisher aber nur von Moskau. Ab 9. Mai wird es nun auch Direktflüge von St. Petersburg geben. Jeweils dienstags, donnerstags und samstags geht es um 7.45 Uhr von Pulkowo nach Tegel. Der Rückflug startet 9.55 Uhr. Auf der Strecke setzt S7 eine Embraer 170-LR mit 78 Plätzen ein. Die erste Maschine dieses Typs wird erst im Frühjahr in Dienst gestellt.
Die Fluggesellschaft RusLine führt bereits zum 3. April eine Verbindung von Moskau-Domodedowo nach Leipzig/Halle ein. Geflogen wird montags, mittwochs und freitags mit einem Canadair Regional Jet von Bombardier. Die Reiseseite Travel.ru schrieb von „exorbitanten Tarifen, die kaum jemanden interessieren dürften“. Eine Probebuchung der MDZ für den 19./24. April ergab einen Round-Trip-Preis von 14 916 Rubel (240 Euro) in der „Light“-Kategorie mit zehn Kilo Freigepäck.
Auch der Billigflieger Pobeda hat derweil ein neues Ziel in Deutschland ins Auge gefasst. Nach Köln/Bonn und München (Memmingen) will er ab Herbst Baden-Baden von Moskau aus anfliegen.
Die Geschäftigkeit kommt nicht von ungefähr. Experten rechnen für dieses Jahr mit einer deutlichen Erholung im Auslandsreiseverkehr der Russen. Marktführer Aeroflot hatte bereits für 2016 ein Passagierplus von vier Prozent auf seinen deutsch-russischen Strecken gemeldet.