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Publiziert: 6 Juni 2017 – 16:17

Die wichtigsten Zahlen und Fakten zum St. Petersburger Wirtschaftsforum 2017

Das SPIEF 2017 ist vorbei. Vom 1. bis 3. Juni wurden Verträge im Wert von ca. 31 Mrd. Euro unterzeichnet.

Das Wirtschaftsforum in St. Petersburg gilt als Aushängeschild der russischen Wirtschaft. Wladimir Putin und Alexej Kudrin hielten Vorträge über die Zukunft des Landes. Unternehmen haben Verträge in Milliardenhöhe abgeschlossen. Deutsche Politiker wie Horst Seehofer und Sigmar Gabriel sind angereist. Und auch Gerhard Schröder war vor Ort.

Zahlen zum SPIEF 2017

Putins Berater Anton Kobjakow bezeichnete das Wirtschaftsforum 2017 als rekordverdächtig. „Eine solche Teilnehmerzahl mit einer solch breit gefächerten Geographie gab es in der 21-jährigen Geschichte des Forums noch nie“, erklärte er auf einer Pressekonferenz.

Auf dem SPIEF 2017 gab es:

  • 108 Veranstaltungen
  • 637 Unternehmen
  • 12.000 Besucher
  • 2.486 Journalisten
  • 650 CEOs aus Russland
  • 230 CEOs aus dem Ausland
  • 39 Ministerien aus 26 Ländern

Die wichtigsten Verträge des SPIEF 2017

Nach Angaben des Präsidentenberaters wurden im Zuge des Forums 386 Verträge im Wert von umgerechnet ca. 31 Milliarden Euro unterzeichnet. Wir stellen Ihnen die wichtigsten Vereinbarungen aus verschiedenen Branchen vor.

Energiewirtschaft

  • Russland und Indien vereinbaren den Bau der Einheiten 5 und 6 des Kernkraftwerks Kudankulam im Bundesstaat Tamil Nadu. / WNN
  • Sibur und RusHydro planen die Nutzung nachhaltiger Energien im Rahmen des geplanten Gaschemie-Komplexes in der Oblast Amur. / RBC
  • Die japanischen Unternehmen Itochu und Mitsui betonen Interesse an Teilnahme am Flüssiggas-Projekt „Baltic LNG“. / RNS
  • Rosneft und BP vereinbaren Kooperation im Gassektor. / Telegraph
  • Rosneft und die Philippine National Oil Company (PNOC) vereinbaren Kooperation in den Bereichen Ölgewinnung und Ölhandel. / finanz.ru
  • Gazprom Neft und Siemens kooperieren in den Bereichen Energie, Bergbau, Transport und Verarbeitung von Kohlenwasserstoffen. / russianconstruction.com
  • Rosneft und die China National Petroleum Corporation (CNPC) fördern Projekt zur Entwicklung von Polymerbeschichtungen. / neftegaz.ru
  • Sarubeschneft und Rosgeologija unterzeichnen Kooperation zur Herstellung von Kohlenwasserstoffen im Nahen Osten. / neftegaz.ru
  • Gazprom und OMV unterzeichnen Absichtserklärung über Gastransportinfrastruktur für Gaslieferungen nach Zentral- und Südosteuropa. / Wiener Zeitung

Chemie

  • Der russische Düngemittel-Konzern EuroChem und das chinesische Chemieunternehmen ChemChina unterzeichnen Memorandum über Industrieproduktion in Russland. / eurochemgroup.com
  • Gazprom will Rohstoffe für die geplante Methanol-Produktionsanlage in Skoworodino in der Oblast Amur liefern. / ampravda.ru
  • Die russische Eisenbahngesellschaft RŽD und UralChem vereinbaren langfristigen Transport von Düngemitteln und anderen Chemikalien. / AK&M

Transport

  • Die Eurasian Development Bank wird neben der VTB-Bank das zweite Mitglied im Konsortium für den Bau der östlichen Stadtautobahn in St. Petersburg. / russianconstruction.com
  • RŽD unterzeichnet möglicherweise bis Ende 2017 eine Vereinbarung über die Modernisierung der Eisenbahn in Kuba. Der Umfang des Auftrags wird auf 1,8 Mrd. Euro geschätzt. / TASS
  • RŽD und die Region Tula haben ein Memorandum über den Bau einer Hochgeschwindigkeitsstrecke von Moskau nach Tula unterzeichnet. / NSN
  • Wneschekonombank und Transkholdlizing unterzeichnen Investitionsprojekt zum Erwerb von 768 Waggons für die Moskauer U-Bahn. / finanz.ru
  • RŽD, Sinara und Siemens beabsichtigen Herstellung der neuen Generation des Personenzugs „Lastotschka“. / RNS
  • Die Wneschekonombank will Russian Helicopters bei der Herstellung von leichten Mehrzweckhubschraubern unterstützen. / TV Swesda

IT & Kommunikation

  • Yandex Data Factory unterstützt Gazprom Neft mit künstlicher Intelligenz bei der Optimierung von Ölbohrungen. / life.ru
  • OneWeb und Gonez gründen Joint-Venture zur Entwicklung von Satellitensystemen. / RIA Nowosti
  • Boeing und Sberbank vereinbaren strategische Partnerschaft über Erfahrungsaustausch im Bereich IT-Infrastruktur. / finanz.ru
  • MegaFon und Uber vereinbaren Partnerschaft zur Verbesserung der User Experience des Online-Vermittlungsdienstes zur Personenbeförderung. / retail-loyalty.org
  • Der Mobilfunkanbieter Veon (ehemals VimpelCom) integriert den „Masterpass“ von MasterCard in eine IT-Anwendung, die bald erscheinen soll. / finanz.ru
  • Sberbank stellt dem Unternehmen MaximaTelecom einen Kredit in Höhe von 800 Mio. Rubel zum Ausbau des WLAN-Netzes der St. Petersburger Metro zur Verfügung. / Interfax
  • RŽD und MegaFon unterzeichnen Kooperation zur Bereitstellung von WLAN in russischen Zügen. / MegaFon
  • Die Unternehmensgruppe Detski Mir investiert 260 Mio. Rubel in ein System von SAP, um eine E-Commerce-Plattform zu entwickeln. / FashionNetwork.ru
  • MTS und Nokia unterzeichnen Abkommen zur gemeinsamen Entwicklung von neuen Digitalprodukten. / eurocomms.com

Investitionen

  • Die indische Niederlassung der Sberbank und die weißrussische Sberbank-Tochter unterzeichnen eine dreiseitige Vereinbarung mit dem indischen Investor SUN Group. Ziel ist die Förderung von russischen und weißrussischen Unternehmen in Indien. / finanz.ru
  • RŽD, der Russian Direct Investment Fund und Ircon International unterzeichnen eine Kooperation zur Entwicklung von Schieneninfrastruktur-Projekten in Russland und Indien. / Interfax
  • VTB und die russische Zentralbank beschließen Einführung einer Kreditlinie im Umfang von 275 Mrd. Rubel. / RBC

Medienberichte zum SPIEF 2017

„Wladimir Putin hat den Auftritt bei der größten Wirtschaftskonferenz Russlands in St. Petersburg genutzt, um die Entwicklung des Rohstofflandes zu einer vom digitalen Wandel geleiteten Industrienation zu beschwören“, schreibt Benjamin Triebe in der NZZ. Dem Autor zufolge umgarne der Präsident vor allem IT-Jungfirmen und ausländische Investoren.

Benjamin Bidder wiederum berichtet bei SPON über den Reformkurs des Ex-Finanzministers Alexej Kudrin. „Putin hört Kudrin regelmäßig zu. Die Frage ist, ob er auch auf ihn hört. Kudrins Bestandsaufnahme ist finster“, so der Autor. Der Fokus des Beitrags liegt auf der zukünftigen Ausrichtung der russischen Wirtschaftspolitik.

„Das Wirtschaftsforum ist ein Treffen russischer Bürokratie mit einigen auswärtigen Gästen. Kritische Nachfragen hört Putin dabei nicht so gerne“, berichtet Russland-Korrespondent Klaus-Helge Donath in der taz. Das SPIEF 2017 bezeichnet der Autor als „jovial und etwas dünnhäutig“.

Quelle:ostexperte.de

Plenarsitzung mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin am SPIEF 2017 (in English)